Museumsbahn Schönheide
Wo heute unser kleines Bahn'l zwischen Schönheide und Stützengrün, am Fuß des Kuhbergs, durch das malerische Erzgebirge schnauft, fuhr bis 1977 die erste und mit fast 42 km die längste 750 mm Schmalspurbahn Sachsens.
Der Bau der WCd begann 1881 im Abschnitt Wilkau/Kirchberg, und wurde etappenweise über Kirchberg, Rothenkirchen, Schönheide nach Carlsfeld fortgeführt. Im Juni 1897 erfolgte die Eröffnung des letzten Abschnittes von Wilzschhaus nach Carlsfeld. Durch die geographische Lage mussten beim Bau der Strecke von Wilkau nach Carlsfeld 535 Höhenmeter überwunden werden. Markant für die gesamte Streckenführung sind Viadukte und Brücken. Die herausrangendsten Brückenbauwerke sind die beiden Stützengrüner Viadukte, sowie das Muldentalviadukt mit einer Gesamtlänge von 162 m.
Ab 1965 wurden Untersuchungen angestellt einen Verkehrträgerwechsel durchzuführen. 1967 begann der teilweise Rückbau der Strecke. Der letzte planmäßige Güterzug verkehrte 1977. Dieser Rückbau war 1979 weitestgehend abgeschlossen. Der Abriß der Viadukte zog sich bis 1982 hin. 1991 wurde der Verein gegründet der sich mit dem in Carlsfeld gegründeten Verein zur " Museumsbahn Schönheide/Carlsfeld e. V." formierte. Dieser Verein setzte sich zum Ziel ein Teilstück der Strecke zwischen Schönheide Mitte und Stützengrün Bürstenfabrik wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau gliederte sich in drei Etappen. Der erste Abschnitt von Bahnhof Schönheide Mitte nach Neuheide, der Zweite von Neuheide nach Stützengrün zur Bürstenfabrik und der Dritte von Stützengrün in den Einschnitt nach Stützengrün-Neulehn. Die Eröffnung des ersten Teilabschnittes erfolgte im Sommer 1993, im Rahmen der 4. Erzgebigisch -Vogtländischen Tage. Mit Unterstützung des Arbeitsamtes gelang es erneut ABM-Kräfte zu beschäftigen, die wichtig für den Ausbau des 2. Abschnittes waren. Nach weiteren 4 Jahren wurde der zweite Abschnitt im Dezember 1997 eröffnet. Seit 1999 kann man am Bahnhof Stützengrün die Kreuzung von Bimm und Straße an einer handbetriebenen Schranke erleben. Doch auch die Errichtung einer Strom- und Telegrafen Freileitung von Neulehn nach Stützengrün, die historische Bahnsteigbeleuchtung und das Aufstellen von Kilometersteinen sorgen für historisches Flair. Im November 2001 wurde schließlich der dritte und vorerst letzte Abschnitt nach Stützengrün-Neulehn eröffnet. Höhepunkte in der Vereinsarbeit waren bisher die Hauptuntersuchung der Dampflok 99 582 durch Vereinsmitglieder, sowie die Wiederinbetriebnahme der ehem. Denkmallok 99 516. Im Jahr 2006 wurde ein offener Aussichtswagen mit Tresen und Wernesgrüner Thekenanlage in Betrieb genommen. Dieser Sonderwagen, ein kompletter Neubau auf einem modifizierten Rahmen, ist in den Sommermonaten sehr beliebt. Im selben Jahr wurden die Gleisanlagen im Bahnhof Neuheide erweitert. Nach dem Einbau eines Umfahrgleises können nun auch im Bf. Neuheide Zugkreuzungen stattfinden. Dies alles geschah in Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 125 jährigen Jubiläum der Strecke.
Ab dem Jahre 2007 ist die Museumsbahn Schönheide Außenstelle des Standesamtes von Schönheide. Für den schönsten Tag im Leben steht ein historisch renovierter Personenwagen zur Trauung bereit. Danach kann der erste gemeinsame Ausflug gleich begonnen werden.
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Museumsbahn Schönheide
Am Fuchsstein-Lokschuppen
08304 Schönheide
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